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Thema: Technische Meisterleistung: 50 Jahre Bodenseewasser in Ba-Wü

  
  1. #1
    Avatar von just77me
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    Beitrag Technische Meisterleistung: 50 Jahre Bodenseewasser in Ba-Wü

    Nach einer extrem kurzen Planungsphase und nur zweieinhalb Jahren Bauzeit hat die Bodensee-Wasserversorgung am 16. Oktober 1958 den Betrieb aufgenommen. Bis Bodenseewasser in den mittleren Neckarraum fließen konnte, musste jedoch eine große Herausforderung in gemeinschaftlicher Anstrengung bewältigt werden. Mehr als 3.000 Arbeiter waren auf der damals größten Baustelle Europas beschäftigt, um diese technische Meisterleistung zu realisieren. Bis heute haben sich die umfangreichen Anlagen der Bodensee-Wasserversorgung bestens bewährt. In 50 Jahren gab es keinen Tag ohne Bodenseewasser. So lieferte die Bodensee-Wasserversorgung mit etwa 5,3 Milliarden Kubikmetern (dies entspricht einem Würfel mit einer Kantenlänge von 1,75 Kilometern) so viel Trinkwasser wie kein anderer Wasserversorger in Baden-Württemberg.

    Die Wassernot, an der viele Gemeinden Baden-Württembergs nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere in den Trockenjahren 1947 und 1949 litten, hatte mit der Inbetriebnahme der ersten Hauptleitung der Bodensee-Wasserversorgung ein Ende. Zuvor musste die schnell anwachsende Bevölkerung teilweise mit Tankwagen versorgt werden. Betriebe konnten wegen des Wassermangels ihre Produktion nicht wie gewünscht bewältigen. Vor allem der damalige Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett setzte sich vehement dafür ein, dass die Bodensee-Wasserversorgung als Solidargemeinschaft realisiert und der kommunalen Verantwortung unterstellt wurde.

    Zur Deckung des weiter steigenden Wasserbedarfs ging dann 1971 die zweite Hauptleitung durch die Schwäbische Alb in Betrieb. Im Rahmen des Baus dieser Leitung wurde auch der Albstollen erstellt. Mit diesem sehr kühnen Projekt betrat die Bodensee-Wasserversorgung gleich in mehrfacher Hinsicht technisches Neuland und sorgte dafür, dass das Wasser von der Aufbereitungsanlage auf dem „Sipplinger Berg“ bis nach Mosbach nördlich von Heilbronn im freien Gefälle fließen kann.

    Die Wasserversorgung heute

    Der größte Teil des Netzes bleibt für den Menschen unsichtbar. Unter der Erde verlegt, reicht heute das über 1 700 Kilometer lange Rohrleitungsnetz vom Bodensee bis nach Bad Mergentheim im äußersten Norden Baden-Württembergs. 29 Hochbehälter mit einem Gesamtvolumen von über 500.000 Kubikmetern sorgen dafür, dass auch in Spitzenzeiten immer genügend Trinkwasser vorhanden ist. Der größte Behälter in Stuttgart-Rohr hat allein ein Fassungsvermögen von 100.000 Kubikmetern (500.000 Badewannen je 200 Liter). Per Fernüberwachung werden die Anlagen kontrolliert. Alle Informationen laufen über ein eigenes Kabelnetz in den zwei Schaltwarten in Sipplingen und Stuttgart zusammen. Durchschnittlich werden pro Jahr über 125 Millionen Kubikmeter Wasser an die Mitgliedsgemeinden geliefert.

    Von den damals 13 Gründungsmitgliedern (25. Oktober 1954) ist der Zweckverband heute mit seinen über 180 Mitgliedern der größte Fernwasserversorger Deutschlands und beliefert Tag für Tag etwa vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg mit Trinkwasser.

    Aus Seewasser wird Trinkwasser

    In 60 Meter Tiefe hat das Bodenseewasser beste Qualität: Vier bis fünf Grad Celsius kalt, rein und von gleich bleibender Qualität. Dort befindet sich die Entnahmestelle der Bodensee-Wasserversorgung. Sechs Rohwasserpumpen fördern bis zu 9.000 Liter Wasser pro Sekunde (45 Badewannen) in die 312 Meter höher gelegenen Aufbereitungsanlagen auf dem Sipplinger Berg. Jetzt durchläuft das Rohwasser drei Reinigungs- und Aufbereitungsstufen. Danach ist es bestes Trinkwasser.

    Wasserqualität

    Das Trinkwasser der Bodensee-Wasserversorgung hat eine geringe Härte von 1,6 Millimol Calciumcarbonat (ehemals 9 Grad deutsche Härte) das entspricht dem Härtebereich zwei. Der Mineralstoffgehalt ist ausgewogen und es ist von gutem Geschmack. Mit einem Nitratgehalt von 4,8 mg/l eignet es sich gut zur Zubereitung von Säuglingsnahrung. Schadstoffrückstände sind im Bodenseewasser nicht feststellbar. Mit ständigen Kontrollen wird das Trinkwasser überwacht, damit es immer in hervorragender Qualität beim Verbraucher ankommt.

    Quelle: Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung


    Links:
    ZVBWV : 16. Oktober 1958: Die Bodensee-Wasserversorgung geht in Betrieb

  2. #2
    Yangkee932 Gast

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