Niemand sollte sich beim Baden die Füße aufschneiden. Deshalb hat die Stadt Konstanz/Bodensee am Ufer des Bodensees und des Rheins Glasflaschen verboten. Ein 24-jähriger Politikstudent aus Konstanz sah sich dadurch in seiner Freiheit eingeschränkt - und klagte erfolgreich. Er will an warmen Sommerabenden weiterhin kühle Getränke aus Glasflaschen trinken und dabei auf den See schauen. Das Verbot war aus seiner Sicht ein „unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheit des Einzelnen“. Regionale Getränkefirmen unterstützen ihn bei der Klage.

Der Gemeinderat der Stadt hatte das Verbot im vergangenen Jahr erlassen. Passanten durften demnach zwischen Anfang April und Ende Oktober von 19.00 Uhr bis 6.00 Uhr in bestimmten Uferzonen des Bodensees und des Rheins keine Glasflaschen oder Glasbehältnisse mit sich führen. Der Grund: Kinder und Schwimmer könnten sich beim Baden verletzen. Bei Verstoß drohte eine Geldbuße von bis zu 100 Euro. Das Mannheimer Urteil hebt das Verbot mit sofortiger Wirkung auf.

„Wir haben in vollem Umfang gewonnen. Das Gericht hat uns bestätigt, dass das so nicht geht“, sagte Lars Ritterhoff, einer der beiden Klägeranwälte der Freiburger Kanzlei Flaig Ritterhoff. „Wenn die Gemeinde eine Gefahr abwehren möchte, muss auch eine Gefahr da sein.“ Die Gemeinde habe jedoch nicht nachweisen können, dass es durch Glasflaschen am Ufer zu einer erhöhten Verletzungsgefahr kommt.

Link:
Stadt Konstanz - Die Stadt zum See
seechat.de | Die Bodensee Community - ☺ SEECHAT.DE