Internationale Forscher wollen in den nächsten zwei Jahren den Bodensee genauer kartieren. Vor über 20 Jahren fand die letzte Messung statt. Nun soll die Datendichte bis zu tausendfach höher werden.
Der Bodensee und seine Menschen - Interessante Videodokumentation
Als erster wagte 1893 Ferdinand Graf von Zeppelin eine Vermessung des Bodensees. Zwischen 1986 und 1990 kartierte den See die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee, die auch die aktuelle Vermessung in Auftrag gegeben hat. Damals nahmen die Forscher im Abstand von 200 Metern Echolotprofile auf, ergänzten diese mit Luftaufnahmen aus der Flachwasserzone und errechneten auf Grundlage der Daten ein Geländemodell.
Das Gewässer hat demnach eine Fläche von 536 Quadratkilometern und ist zwischen Bregenz und Bodman-Ludwigshafen 63 Kilometer lang, zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 14 Kilometer breit. An seiner tiefsten Stelle zwischen Friedrichshafen-Fischbach und dem schweizerischen Uttwil misst er demnach 254 Meter. Das bei der neuen Bodensee-Vermessung angewandte Verfahren ist aufwendiger. Dort wird nach Behördenangaben ein Pilotverfahren mit einem speziellen Echolot und einem Laserscanner eingesetzt.
Deutschlands Landkarten sind perfekt. Dank diverser Messtechniken ist jeder Fluss, jeder Berg und jeder See bestens vermessen. Denkt man. Ist aber nicht so. Deshalb hat sich ein internationales Forscherteam nun vorgenommen, den größten See Deutschlands neu zu vermessen. Dabei geht um alle möglichen Aspekte des Sees.
Etwa darum, wie es auf seinem Grund aussieht. Seit April geht dieser Frage das Projekt "Tiefenschärfe" nach, das den See neu vermisst. Im Vergleich zur letzten Kartierung im Jahr 1990 soll die Datendichte nach Angaben des Instituts für Seenforschung (ISF) dieses Mal hundert- bis tausendfach höher sein.
Ziel des am Dienstag in Langenargen vorgestellten Projektes: Präzisere Daten für Wissenschaft und Wasserwirtschaft, wie ISF-Leiter und Projektkoordinator Gerd Schröder mitteilte: "Die Daten sollen zu einem nachhaltigen, effektiven Gewässerschutz beitragen. Denn nur was man kennt, kann man auch entsprechend schützen."
Bis Mitte 2015 sollen die Messergebnisse ausgewertet und zusammengeführt werden. Das Forschungsprojekt, das im Auftrag der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) vom ISF in Langenargen (Bodenseekreis) umgesetzt und koordiniert wird, soll rund 612.000 Euro kosten. Die Vermessungsbehörden von Baden-Württemberg, Bayern, Österreichs und der Schweiz arbeiten in den nächsten zwei Jahren im Projekt eng zusammen arbeiten.
Im Bodensee - Regatta:
Links:
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