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In der Nacht zum Samstag hat ein Grossbrand die Firma Tobi Tafelobst AG in Egnach heimgesucht. Die Löscharbeiten dauerten bis am Nachmittag an. Der Sachschaden bewegt sich auf Millionenhöhe. Niemand wurde verletzt.

«Man sieht die meterhohen Flammen über den ganzen Bodensee», sagt ein Leserreporter, der auf der Autobahn unterwegs war. Ein weiterer vor Ort: «So ein grosses Feuer habe ich noch nie gesehen!» Auf dem Gelände der Tobi Tafelobst AG herrschte kurz nach Mitternacht Hektik. Die Rettungskräfte kamen aus verschiedenen Richtungen und versuchten, die Flammen zu bekämpfen.

Plastikbehälter und Kühllager in Flammen
Das Feuer, das um 23.30 Uhr entdeckt wurde, zerstörte das sogenannte Palloxenlager mit 30’000 im Freien gestapelten Plastik-Harassen sowie ein Kühllager. Letzteres wurde erst vor einigen Jahren erbaut.
Beim Brand wurde niemand verletzt. Gemäss dem Amt für Umwelt des Kantons Thurgau bestand keine Gefahr für Mensch und Umwelt.
150 Feuerwehrleute im Einsatz
Kurz nach 2 Uhr hatten die fünf aufgebotenen Feuerwehren den Brand gemäss Matthias Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, unter Kontrolle. Am Samstagnachmittag war das Feuer bis auf vereinzelte Glutnester gelöscht. Der Sprecher der am Einsatz beteiligten Feuerwehr Arbon, Manuel Britschgi, gibt gegenüber der Nachrichtenagentur SDA bekannt, dass 150 Angehörige der Feuerwehr auf dem Tobi-Areal waren.
Die Löschung von brennendem Kunststoff erfordere einen speziellen Schaum, erklärt Matthias Graf. «Das Löschwasser wurde laufend abgepumpt.» Auch ein Löschzug der SBB wurde in der Nacht zum Samstag aufgeboten.
Am Samstagabend wurden die Aufräumarbeiten eingestellt. Die Feuerwehr sei jedoch die ganze Nacht über – und sicher bis am Sonntagmittag – vor Ort, um das Geschehen am Brandort zu beobachten, erklärt Graf. «Es kann sein, dass vereinzelt nochmals Glutnester aufglimmen. Diese können von der Brandwache sofort gelöscht werden.»
So sieht das Tobi-Areal nach dem Brand aus der Luft aus:

Schaden in Millionenhöhe
Die Kantonspolizei Thurgau geht von einem Sachschaden von mehreren Millionen Franken aus. «Es gibt Hinweise auf Brandstiftung», bestätigt Graf eine Meldung von Radio Top. «Denen gehen wir jetzt nach. Der Brandermittlungsdienst ermittelt aber nach wie vor in alle Richtungen.» Nähere Angaben zu den Hinweisen macht der Polizeisprecher vorerst nicht.
Das sagt die Kantonspolizei Thurgau:


Ungläubiges Staunen beim Betriebsleiter
Wie Theo Schmid, Betriebsleiter der Tobi Tafelobst AG, gegenüber tagblatt.ch sagt, befanden sich in den Palloxen keine Äpfel, dafür aber in der angrenzenden Halle. Welche Obstmenge zum Raub der Flammen wurde, kann Schmid noch nicht sagen. «Ich war an einem Anlass in Weinfelden. Ein Mitarbeiter, der in Egnach wohnt, hat mich über den Ausbruch des Brandes informiert», so der Betriebsleiter weiter. Seine erste Reaktion sei ungläubiges Staunen gewesen.
«So ein grosses Feuer sieht man nicht alle Tage»
Dutzende Gaffer aus dem ganzen Oberthurgau kamen in der Nacht zum Samstag nach Egnach. «Wir haben nur die Rauchwolke gesehen und dachten, wir kommen her. So ein grosses Feuer sieht man nicht alle Tage», sagt ein junger Mann aus Romanshorn.

Wegen der unmittelbaren Nähe zu den Gleisen wurde die Bahnlinie zwischen Romanshorn und Arbon gesperrt. Nach 9 Uhr verkehrten die Züge am Samstag wieder.
TVO-Beitrag zum Flammen-Inferno in Egnach:

Wer Angaben zur Brand machen kann oder Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich beim Polizeiposten Arbon unter 058 345 21 00 zu melden.

«Wir haben Hinweise auf Brandstiftung» - FM1Today