Morgen wird der Bundesrat darüber beraten, wie es mit Festivals, Konzerten und Bars weitergehen soll. Veranstaltungen könnten bis Ende September vollumfänglich abgesagt werden .
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Morgen soll der Entscheid fallen: Setzt sich Innenminister Alain Berset im Bundesrat durch, wird die Regierung laut «Tages Anzeiger» bis Ende September alle Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen verbieten. Allein im Kulturbereich wären davon mehr als 700 Events betroffen. Im Sport wären es um die 800.
Für Veranstalter käme dieser Entscheid aber gar nicht ungelegen. So wäre es möglich, Events stornieren zu lassen, ohne dabei Vertragsbruch zu begehen. So musste beispielsweise das Open Air St. Gallen bisher zittern, da es bereits am 25. Juni hätte stattfinden sollen. Ähnlich steht es um das Gurtenfestival am 15. Juli. Was diese Events betrifft, war es bisher unklar, wie es weitergehen sollte.
Veranstalter verlieren Hoffnung
Bei den Veranstaltern ist man pessimistisch - so heisst es etwa beim Gurtenfestival: «Nach heutigem Wissen zu Covid-19 und der Entwicklung der Situation, gehen wir trotz aller Hoffnung realistischerweise nicht davon aus, dass wir Mitte Juli 80’000 Menschen während vier Tagen auf engstem Raum zusammen feiern lassen können.» Man warte aber aus juristischen Gründen eine entsprechende Verordnung des Bundesrats ab.
Gleich klingt es auch beim Openair St. Gallen auf Facebook: «Wir sind realistisch und gehen trotz aller Hoffnung und Daumendrücken nicht mehr davon aus, dass wir Ende Juni mit 30'000 von euch im Sittertobel feiern können.» Man brauche jetzt dringend den definitiven Bescheid vom Bund.
Auch Pubs und Bars betroffen
Ebenfalls diskutiert werden am Mittwoch die Regelungen, was Pubs und Bars betrifft. So könnte es möglich sein, dass der Bundesrat entscheidet, dass Restaurants am 11. Mai bereits wieder öffnen dürfen, nicht aber Bars und Pubs. Natürlich müssten sich die Restaurants an die Hygienevorschriften halten. Dies bedeutet, dass zwischen Tischen mindestens zwei Meter Abstand gehalten werden muss. Ab dem 8. Juni wäre es schliesslich wieder möglich, dass bis zu sechs Personen zusammen an einem Tisch sitzen.
Dies ist womöglich ein Resultat des Drucks, der die Gastronomie-Branche auf die Regierung ausgeübt hat. Laut «Tages Anzeiger» wären rund 30 bis 40 Prozent der Restaurants nahe an den Konkurs gekommen, hätten sie erst am 8. Juni wieder öffnen dürfen.
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