Köhler beliebt wie nie, keiner kennt Schwan
Die Deutschen lieben ihren Bundespräsidenten. Nach einer Blitzumfrage sind sie mit Horst Köhler so zufrieden wie nie zuvor. Köhlers Herausforderin Gesine Schwan dagegen kennt kaum jemand. Und die SPD und ihr Chef Kurt Beck sind dagegen im freien Fall.
85 Prozent der Deutschen sind mit Köhlers Arbeit zufrieden. Ein Fabel-Wert. Die Debatte um seine mögliche Nachfolge hat dem Präsidenten offenkundig noch mehr Sympathie gebracht.
Im Vergleich zu Anfang März stieg die Zustimmung um drei Prozentpunkte. Das ist der höchste Wert, der je im Deutschland Trend für einen Spitzenpolitiker gemessen wurde.
Die Zufriedenheit mit SPD-Chef Kurt Beck ist dagegen auf einem neuen Tiefpunkt angelangt.
Nur noch 20 Prozent der Bundesbürger sind der Umfrage zufolge mit seiner Arbeit zufrieden. Beck verliert damit drei Prozentpunkte im Vergleich zum Beginn des Monats und erhält erneut die niedrigste Zustimmung, die für ihn je gemessen wurde.
Mit der Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel sind 69 Prozent der Bundesbürger zufrieden, sie legt damit um einen Punkt zu. Außenminister Frank-Walter Steinmeier bleibt unverändert bei 66 Prozent Zustimmung.
Die überwiegende Mehrheit wünscht sich der Umfrage zufolge Horst Köhler weiterhin als Bundespräsidenten. WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn sagte gestern in den „Tagesthemen“, dass die meisten Befragten die SPD-Kandidatin Gesine Schwan nicht kennen.
Im Falle einer Direktwahl des Bundespräsidenten würden sich drei Viertel der Bundesbürger (75 Prozent) für den Amtsinhaber und nur 17 Prozent für seine Herausforderin Gesine Schwan entscheiden.
Sogar bei den SPD-Anhängern würden zwei Drittel (67 Prozent) für Köhler und 30 Prozent für Schwan stimmen. 77 Prozent der Befragten finden, der Bundespräsident sollte vom Volk direkt gewählt werden.
52 Prozent der Deutschen findet es richtig, dass die SPD eine eigene Kandidatin aufstellt. 42 Prozent meinen, dass „es Zeit wird, dass eine Frau ins höchste Staatsamt kommt“.
70 Prozent der Deutschen sind allerdings der Auffassung, dass es bei der Kandidatur von Gesine Schwan „nicht um die Person, sondern um Parteitaktik geht.“
52 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass die Nominierung von Schwan den Fortbestand der Großen Koalition nicht gefährden wird. 35 Prozent sehen die Koalition dagegen gefährdet. 46 Prozent der Deutschen würden es bedauern, wenn die Koalition schon vor der nächsten Bundestagswahl beendet würde, 38 Prozent würden dies begrüßen.
Die Aussage der SPD, nach der Bundestagswahl auf Bundesebene nicht mit der Linken zusammenzuarbeiten, halten drei Viertel der Bundesbürger (77 Prozent) für nicht glaubwürdig. Nur 18 Prozentfinden dies glaubwürdig.
Auch bei den SPD-Anhängern halten zwei Drittel (65 Prozent) in dieser Frage die SPD für nicht glaubwürdig.
Vor die Wahl gestellt zwischen einer Regierung aus Union und FDP oder einem Bündnis aus SPD, Grünen und Linken nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr, würden sich 53 Prozent für eine schwarz-gelbe Regierung und nur 30 Prozent für ein rot-rot-grünes Bündnis entscheiden.
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