Was sollten Patienten zu Hause beachten bei Verdacht auf COVID-19 (Coronavirus)?
Handlungsempfehlung bei COVID-19-Verdachtsfällen mit leichtem Krankheitsbild
Zur Erkrankung
Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zeigen sich oft ähnliche Krankheitszeichen wie
bei einer Erkältung: Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber. Einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Das
neuartige Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Übertragung findet über Tröpfchen statt
(z. B. über die Schleimhäute der Atemwege) oder über die Hände. Es sind auch Fälle bekannt, in denen sich
Personen bei Betroffenen angesteckt haben, die nur leichte oder unspezifische Krankheitszeichen hatten. Bei
den bisher berichteten Erkrankungsfällen verliefen vier von fünf Erkrankungen mild. Bei einem Teil der Betroffe-
nen kann das Virus zu einem schweren Verlauf mit Atemproblemen und Lungenentzündung führen.
Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?
Wie bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen schützen das Einhalten der Husten- und Nies-Etikette,
das regelmäßige und gründliche Waschen der Hände, das Abstandhalten, Lüften u. a. Maßnahmen wie folgt:
Einhalten der Husten- und Nies-Etikette
Halten Sie beim Husten oder Niesen mindestens einen Meter Abstand von anderen, drehen Sie sich weg.
Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch.
Werfen Sie das gebrauchte Einwegtaschentuch am besten in einen Mülleimer mit Deckel.
Wenn Sie ein Stoff-Taschentuch verwenden: Bitte waschen Sie dies bei 60° C.
Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten immer die Hände gründlich waschen.
Ist kein Taschentuch bereit, sollten Sie in die Ellenbeuge niesen oder husten (nicht in die Hände).
Hände regelmäßig waschen
Immer nach:
dem Nach-Hause-Kommen
dem Toilettenbesuch etc.
dem Naseputzen, Husten, Niesen,
dem Kontakt mit Tieren
Immer vor:
dem Einnehmen von Mahlzeiten, Getränken oder Medikamenten
Immer vor und nach:
dem Zubereiten von Speisen (besonders beim Umgang mit rohem Fleisch und Fisch) und Getränken
dem Kontakt mit Kranken (v. a. vor dem Umgang mit Wunden)
dem Vorbereiten von Medikamenten
KVBW Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg GBQSVM 28. Februar 2020 Seite 2 von 2
Hände gründlich waschen
Halten Sie die Hände zunächst unter fließendes Wasser, das für Sie eine angenehme Temperatur hat.
Seifen Sie dann die Hände gründlich ein – sowohl Handinnenflächen als auch Handrücken, Fingerspitzen,
Fingerzwischenräume und Daumen. Denken Sie auch an die Fingernägel. Hygienischer als Seifenstücke sind
Flüssigseifen (besonders in öffentlichen Waschräumen).
Reiben Sie die Seife an allen Stellen sanft ein. Gründliches Händewaschen dauert 20 bis 30 Sekunden.
Danach die Hände unter fließendem Wasser abspülen. Verwenden Sie in öffentlichen Toiletten zum Schlie-
ßen des Wasserhahns ein Einweghandtuch oder Ihren Ellenbogen.
Trocknen Sie anschließend die Hände sorgfältig ab, auch in den Fingerzwischenräumen. Zu Hause sollte je-
der sein persönliches Handtuch für die Hände nutzen. In öffentlichen Toiletten eignen sich Einmaltücher.
Vermeiden Sie, soweit es geht, mit (verunreinigten) Händen in das Gesicht zu fassen.
Reinigung von Flächen und Wäschewaschen
Oberflächen im Umfeld der erkrankten Person (z. B. Nachttisch, Bettgestell, Türgriffe, Toilette, Waschbe-
cken) sollten regelmäßig gründlich gereinigt werden. Von Vorteil ist eine Lösung mit warmem Wasser und
sauren Reinigern (z. B. mit Essig). Es empfiehlt sich, Bad und Toilettenoberflächen einmal täglich zu reinigen.
Wäsche (Bettwäsche, Handtücher, Waschlappen) und Oberbekleidung der erkrankten Person mit norma-
lem Waschmittel so weit wie möglich heiß waschen, also mit 60° bis 90° C.
Verunreinigte Wäsche kann in einem Wäschebeutel gesammelt werden. Diese kann man z. B. mit einem
sauberen Waschlappen fassen, um Kontakt mit ggf. erregerhaltigen Textilien zu minimieren.
Weitere Tipps:
Lüften Sie regelmäßig (Stoßlüften oder Querlüften ist von Vorteil); dies verringert die Erregerlast im Raum.
Achten Sie auf Abstand zwischen Erkrankten und Nicht-Erkrankten (etwa ein bis zwei Meter).
Die erkrankte Person sollte sich, wenn es geht, in einem Einzelzimmer aufhalten. Ist dies nicht möglich,
sollte sie zumeist mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen einhalten. Nachts sollte die er-
krankte Person in einem Bett schlafen, das mindestens einen Meter Abstand zum nächsten Bett hat.
Es ist günstig, wenn die Zahl von Kontaktpersonen geringgehalten wird (möglichst auf Besuche verzichten).
Dies gilt besonders in Bezug auf die Zahl pflegender Kontaktpersonen. Ideal ist es, wenn eine einzige Per-
son die Pflege übernimmt. Diese sollen in einem guten Gesundheitszustand sein, keine chronischen Erkran-
kungen und keine geschwächte Immunabwehrlage haben.
Die erkrankte Person sollte nur persönliche Handtücher und Waschlappen nutzen. Dies gilt auch für die
Zahnbürste (ggf. für Deoroller, Rasierer u. a. Hygieneartikel) mit Haut- oder Schleimhautkontakt.
Falls der Haushalt über zwei Toiletten verfügt, ist es von Vorteil, wenn eine davon nur von der erkrankten
Person genutzt wird.
Die erkrankte Person sollte in einer Arztpraxis oder in anderen Gesundheitseinrichtungen anrufen und ih-
ren Besuch ankündigen, falls dieser erforderlich ist. Keinesfalls aber unangekündigt hingehen.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Link: https://www.infektionsschutz.de/coro...ars-cov-2.html
Beraterteam Hygiene & Medizinprodukte der KVBW
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