DER BODENSEE

Auch auf Radarbildern beeindruckt der Bodensee. Hier hat ihn der ESA-Satellit Sentinel-1A abgelichtet. Neben der über 500 Quadratkilometer großen Wasserfläche sind Zuflüsse, Vegetation (grün) und Gebäude (pink) erkennbar.
Am 10. Mai hat der ESA-Satellit Sentinel-1A dieses Radarbild vom Bodensee aufgenommen. Der See wurde während der letzten Eiszeit vom damaligen Rheingletscher gebildet und ist heute eine wichtige Quelle für Süßwasser im Südwesten Deutschlands. Er bedeckt eine Fläche von 540 Quadratkilometern. Neben Deutschland im Norden grenzen südlich die Schweiz und Österreich im Osten an das „schwäbische Meer“. Hingegen ist die Wasserfläche des Bodensees frei von Grenzlinien – rechtlich verbindliche Regelungen über deren Verlauf existieren nämlich nicht.

Auf dem Bild erkennt man unten rechts, wie der Rhein von Süden kommend in den Bodensee mündet. Im Westen, oben links, trennen sich Fluss und See bei Stein am Rhein. Neben dem Rhein tragen noch weitere Flüsse Sedimente in den See, was einerseits zu dessen Verflachung, andererseits zum Anwachsen der Länge seiner Küstenlinie beiträgt.
Wasserflächen haben auf solchen Radarbildern die geringste Rückstrahlung und erscheinen deshalb besonders dunkel. Das Radargerät des Satelliten sammelt Informationen mit Pulsen entweder in horizontaler oder vertikaler Polarisierung, die Bildfarben sind mit diesen beiden Moden verknüpft. Vegetation ist hier grün, Gebäude sind pink dargestellt. Im rechten Bildteil ist die Startbahn des Friedrichshafener Flughafens erkennbar, ebenso das Dornier Luft- und Raumfahrt Museum gleich nebenan.
Nachdem Sentinel-1A erfolgreich am 3. April gestartet wurde, wird sein Radargerät zur Zeit noch weiter kalibriert. Die Bilder des europäischen Satelliten sind aber schon jetzt beeindruckend: Sie geben einen guten Vorgeschmack, was die Sentinel-1A-Mission im Rahmen des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus noch bringen wird.

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Link:
https://www.esa.int