Dicke Luft herrscht bei den deutschen und schweizerischen Schifffahrtsunternehmen am Bodensee, seit die Schweizer Dampfer neuerdings die gleichen Routen bedienen, wie die deutsche Flotte. Im Gegenzug werden die Schweizer in den deutschen Häfen kräftig zur Kasse gebeten.
Die jahrelange Eintracht im Hafen Konstanz ist schwer getrübt. Deutsche und schweizerische Schiffe kommen sich neuerdings in die Quere. Denn seit Saisonbeginn legen die Schweizer auf ihren Routen am Bodensee insgesamt vier Zwischenstopps auf deutscher Seite ein. Weil sie damit ohne Absprache die gleichen Linien bedienen, verlangen die Konstanzer Bodensee-Schiffsbetriebe jetzt Hafengebühren von den Schweizern. Denn die Deutschen sind Hausherren der Anlegestellen. Dazu sagt Norbert Reuter, Bodensee Schiffsbetriebe, BSB: "Es ist unser Hafenpersonal, dass diese Dienstleistung erbringen muss. Deshalb bitte ich um Verständnis, dass wir auch eine kleine Mitfinanzierung dieses Hafenpersonals möchten."
Was die Deutschen als "kleine Mitfinanzierung" bezeichnen, beläuft sich für die Schweizer auf mehrere zehntausend Euro pro Jahr. Fällig überall dort, wo sie direkte Konkurrenten für deutsche Schiffen sind. "Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Erweiterung des touristischen Angebots. Für den Gast ist es doch besser wenn er zwischen zwei Schiffen wählen kann, statt lange zu warten, oder ein überfülltes Schiff nehmen muss. Man hätte im Vorfeld mit Gesprächen eine vernünftigere Lösung finden können. Leider haben diesmal keine statt gefunden", sagt Erich Hefti von der Schweizerischen Bodensee Schifffahrt SBS.
Im Moment ist im Schifffahrtsstreit keine Lösung in Sicht. Jetzt soll ein runder Tisch für Klärung sorgen.
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