Überlingen – Der Vogel mit den zotteligen Federn auf dem Kopf und den gebogenen Schnäbeln ist beinahe ausgestorben. Doch jetzt sollen er am Bodensee heimisch werden: Der Waldrapp!
Mithilfe eines EU-Projekts soll das gelingen. Wenn alles gut läuft, könnten bereits vom Jahr 2020 an die ersten Tiere in den Überlinger Sandsteinfelsen brüten, sagt Ornithologe und Projektmitarbeiter Peter Berthold von der Heinz-Sielmann-Stiftung.
Um die Waldrappe darauf vorzubereiten, waren im Frühsommer rund 30 Jungvögel zunächst in eine Art Trainingscamp in Überlingen gebracht worden. Mitte August ging es dann weiter ins Überwinterungsquartier in der Toskana. Nach der Geschlechtsreife in zwei bis drei Jahren sollen sie nach Überlingen zurückkehren.
Parallel will das Team in Zusammenarbeit mit dem Radolfzeller Max-Planck-Institut für Ornithologie und der Heinz-Sielmann-Stiftung 2018 und 2020 wieder jeweils rund 30 Jungvögel der Art Geronticus Eremita in Überlingen aufziehen und anschließend in die Toskana führen.
Die gänsegroßen, glatzköpfigen Waldrappe lebten bis ins 17. Jahrhundert im Alpen- und Mittelmeerraum, doch dann wurden ihnen Vogeljäger zum Verhängnis. Heute sind die Zugvögel in freier Wildbahn praktisch ausgestorben.
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