1225 Jahre Wasserburg: Mittelalterspektakel am 20.+21.06.09
Ritter, Haudegen und Halunken
Vor 1225 Jahren wurde in einer Urkunde Wasserburg am Bodensee erstmals erwähnt.
Grund genug dafür, in diesem Jahr mit einem mittelalterlichen Fest an die Vergangenheit zu erinnern. Auf Initiative der Bürgerstiftung Wasserburg wird die Gruppe „Sündenfrei“ ein Mittelalterspektakel der Extraklasse auf der Halbinsel und Festwiese inszenieren. Die Bürgerstiftung Wasserburg profitiert von den Erlösen.
Am Samstag und Sonntag (20.- 21. Juni) stellt man im romantischen Ort Wasserburg beim „Mittelalterlichen Spektakel“ die Uhr zurück. In der „elften Stund des Samstages“, wenn der Herold die Marktleute, Handwerker, Garbräter, Musiker, Gaukler und Ritter zur Eröffnung zusammenruft, beginnt das bunte Treiben. Auf der Halbinsel im Bodensee, umgeben von den alten Gemäuern des Schlosses und der Kirche, lagern über 150 Akteure, die in den Gewandungen des späten Mittelalters ihren Platz im großen Spektakel einnehmen.
Einer von ihnen ist Ritter Olaf vom Saaletal, der mit seinen Mannen für Ordnung sorgt und sich mit den Raubrittern so manche Schlacht liefert. Er lagert mit seinen Zelten gleich neben einer Ausgrabungsstätte und zeigt nicht nur die Kampfeskünste seiner Männer, sondern auch den Alltag des ritterlichen Lebens. „Das ist auch im 21. Jahrhundert möglich“ erklärt Ritter Olaf, der im normalen Leben übrigens Inhaber einer Versicherungsagentur ist. „In Deutschland gibt es tausende Fans, die sich in ihrer Freizeit mit Leib und Seele dem Mittelalter verschrieben haben. Sie ziehen an den Wochenenden auf die Mittelalterfeste und bauen dort ihre Lager auf.“ Mit viel Liebe zum Detail und großer Freude am Rollenspiel demonstrieren sie, wie unsere Vorfahren gelebt haben könnten.
Der Museumsverein Wasserburg bietet anlässlich des Mittelaltermarktes einen vergünstigten Eintritt zur Ausstellung „Hexenverfolgung unter den Fuggern in Wasserburg“ an, in der eine dunkle Seite des Mittelalters gezeigt wird. Außerdem werden Führungen nach Bedarf angeboten. Am Samstagabend können je nach Witterung vor dem Malhaus verschiedene Filme zum Thema Hexen angeschaut werden.
Gaukler und Musikanten
Das kulturelle Programm auf der Bühne führt weit in die Vergangenheit zurück. Die Szeneband „Ragnaroek“ aus Österreich tritt Samstag und Sonntag gleich mehrmals am Tage auf und gibt am Samstagabend ein Konzert.
Die fünfköpfige Musik-Formation spielt sich mit Dudelsäcken und Trommelgetöse durch neun Jahrhunderte Musikgeschichte und in die Herzen der Besucher. „Eine solche perfekte mittelalterliche Kulisse erleben wir auf unseren Touren nur sehr selten“ meint Abraxas von Hohenbach, Frontmann der Band. „Schön, dass es hier ein historisches Fest gibt.“ Das war auch die Intension der Organisatoren der gemeinnützigen Bürgerstiftung Wasserburg, die dieses Ereignis zusammen mit der Veranstaltungsagentur „Sündenfrei“ vorbereitet hat.
Für komödiantische und musikalische Einlagen sorgt an beiden Tagen das prominente Duo „Dreyerley“ aus Berlin. Die beiden Musiker überzeugen nicht nur durch ihr freches Mundwerk und ihre witzigen Lieder. Einer von beiden, Theo von Jenun genannt, versteht es, den ganzen Tag in Reimen zu sprechen. Es soll noch niemandem gelungen sein, ihn darin zu schlagen.
Neben Musik, Komödie und ritterlichen Kämpfen geht es aber auch hoch hinaus. Walter von der Weide, Ausnahmeartist aus Innsbruck, läuft auf dem Hochseil und schlägt dort Purzelbäume. Faszinierend ist auch sein Kartenhaus. Er baut es aus hölzernen Platten, die eine Geschichte erzählen. Am Ende wird es fünf Meter hoch und der Artist wagt dort oben gar einen Handstand. Dem staunenden Volke bleibt förmlich der Atem weg.
Handwerk wohin man schaut
Umrahmt wird das Spektakel von über 30 Handwerker- und Krämerständen, die in den malerischen Gassen und auf der Festwiese zu finden sind. Kunstvolles Handwerk aus längst vergangener Zeit soll man nicht nur bestaunen, sondern hautnah miterleben können.
So wird man beim Töpfermeister Jürgen an der Töpferscheibe Platz nehmen können, um sich einen Krug selbst zu drehen. Nebenan könnte man sich einen Löffel schnitzen oder beim Schmied am Nachbarstand den eigenen Sargnagel schmieden.
Andere ziehen sich vielleicht lieber in das Zelt der Wahrsagerin zurück oder lassen sich von wunderbaren Düften der Räucherkunst oder des Seifensieders verführen.
Wenn es eher edle Metalle und Bernsteine sein dürfen, ist man beim Goldschmied Hauke an der richtigen Adresse. Ausgefallene Einzelstücke werden dort mit viel Liebe und Anmut gefertigt. Ebenso wie er freut sich der Lederer Jens Collet auf Kundschaft: Er verkauft selbst genähte Schuhe, punzierte Lederarmbänder oder Geldkatzen.
Die Klänge von Hammer und Meißel werden hell über die Insel klingen, wenn Bruder Martinus, der Steinmetz aus dem Thüringischen, aus feinem Sandstein ein Familienwappen fertig oder wie hier an einer Büste arbeitet.
Hitze und Romantik zum Samstagabend
So richtig gemütlich wird es erst in den Abendstunden, behaupten zumindest die Freunde mittelalterlicher Veranstaltungen.
Denn dann werden die Fackeln, Kerzen und Feuerkörbe angezündet und zusammen mit Dudelsäcken, Trommeln und Feuerkünstlern verzaubern sie den Platz. Romantik pur.
Der mittelalterliche Markt zur 1225-Jahr-Feier in Wasserburg öffnet am Samstag um 11 Uhr mit einem Marktrundgang. Gegen 23 Uhr beendet der Herold das Geschehen, auf dass es am Sonntag von 11 Uhr - 19 Uhr fortgesetzt werde.
Der Eintritt für das einmalige Fest auf der Halbinsel im Bodensee kostet für einen ganzen Veranstaltungstag nur 6,00 € für Erwachsene und 3,00 € für Kinder, wobei „Rotznasen unter Schwertmaß“ (frei übersetzt: Kinder im Vorschulalter) freien Eintritt genießen.
Quelle: Gemeinde Wasserburg
Geändert von thedent (16.06.2009 um 19:28 Uhr)
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