Friedrichshafen wird als eine von 24 Städten mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird am 26. November in Brüssel übergeben.

Am 26. November wird Friedrichshafen für seine Bemühungen in Sachen Energiesparen mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet. In Brüssel wird die Zeppelinstadt neben 23 weiteren europäischen Kommunen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet.

„Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Klimaschutz und Energieeinsparen haben mittlerweile höchste Priorität. Beim Thema Klimaschutz hat sich Friedrichshafen ehrgeizige Ziele gesetzt. Das wir für unsere Bemühungen den eea in Gold erhalten, ist eine besondere Auszeichnung“, sagte Erster Bürgermeister Dr. Stefan Köhler im Gespräch.

Bereits 2006 beschloss der Technische Ausschuss des Gemeinderates, sich um den European Energy Award zu bewerben. Dazu wurde 2008 ein energiepolitisches Arbeitsprogramm 2008 bis 2012 verabschiedet. Im September 2008 wurde Friedrichshafen erstmals zertifiziert und mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Ziel der Stadt war es, die ökologisch zukunftsfähige Entwicklung des Stadtgebiets zu sichern. Dies verlangte ein nachhaltiges Wirtschaften mit den natürlichen Ressourcen und die Minimierung belastender Emissionen. Besonders in den Bereichen Flächennutzung, Energieversorgung und Lärmschutz stand die Stadt vor großen Herausforderungen, um die Gesundheit und die hohe Lebensqualität für die Zukunft zu erhalten. „Wir haben deshalb die in unserer Verantwortung liegenden Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt und die Bürgerschaft dabei unterstützt, das Ihrige dazu beizutragen“, so Erster Bürgermeister Dr. Köhler.

Die 2008 erhaltene Auszeichnung war drei Jahre gültig. 2011 beschloss Friedrichshafen das Energie- und Klimaschutzkonzept 2020. Außerdem strebte die Stadt den European Energy Award in Gold an. „Wir hatten bereits viel in Richtung CO2-Einsparungen unternommen, der eea in Gold stellte uns jedoch erneut vor besondere Herausforderungen“, so Dr. Tillmann Stottele, Leiter der Abteilung Umwelt im Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt. Umso erfreulicher ist es, dass die Stadt bereits 2012 mit dem eea in Gold ausgezeichnet wurde. Ziel der Verantwortlicen war es, den eea in Gold spätestens 2015 zu erhalten.

„Zum Audit des eea konnten wir über einige Jahre viele Maßnahmen nachweisen, die die Energieeffizienz verbessert haben“, erklärte Wolfgang Kübler, Leiter des Stadtbauamtes und Energieteamleiter für den eea. Dazu gehören unter anderem der Einsatz innovativer Anlagentechnik oder die optimale Betriebsführung der Anlagen. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, war neben den technisch angelegten Maßnahmen nachhaltiges Handeln notwendig.

„Seit 2010 beziehen wir Ökostrom mit dem ok-power-Gütesiegel. Dafür gab es wertvolle Punkte im eea“, berichtet Marga Fischer, Sachbearbeiterin für Klimaschutz des Stadtbauamtes. Sicher ist die Verwendung von Baustoffen aus regenerativen Rohstoffen noch weiter ausbaubar. Hier nutzt das Stadtbauamt bereits seit mehreren Jahren einen Leitfaden für wirtschaftliches Bauen, der nachhaltiges Planen fördert.

Neben der Effizienz und Konsistenz bildet die Suffizienz die dritte Säule. Sie steht in der Ökologie für das Bemühen um einen möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch. „Nur wenn man Konsum vermeidet, kann der Ressourcenverbrauch reduziert werden“, sagt der Leiter des Energieteams Wolfgang Kübler. Für die Infrastruktur Friedrichshafen bedeutet dies, dass der Bedarf auf das Notwendige gemindert wird. „Notwendiges muss aber in guter Qualität gebaut werden. Nur so können wir den Rohstoffverbrauch bei der Unterhaltung so gering als möglich halten“, erklärt Dr. Köhler.

Praktische Beispiele, durch die Energie eingespart wird, sind beispielsweise die energetische Sanierung der Gebäudehülle und die Erneuerung der Heizanlage im Rathaus Ailingen. Im Vergleich zu den Jahren vor der Sanierung wird eine Energieeinsparung von rund 55 Prozent pro Jahr erwartet. Die ersten zwei Prozent der Straßenbeleuchtung Friedrichshafens sind mit LED Leuchtmitteln ausgestattet. So können 50 bis 70 Prozent Strom und der damit verbundene CO2-Ausstoß eingespart werden.

Im Rahmen des Interreg-Projektes „Städte gestalten Zukunft“ haben sieben Städte, darunter auch Friedrichshafen, eine Arbeitsgruppe gebildet, um den grenzüberschreitenden Herausforderungen von Klimawandel und nachhaltiger Energieversorgung im Raum Bodensee gemeinsam mit den Bürgern, der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft anzugehen. „Die Auszeichnung mit dem European Energy Award ist ein Beweis dafür, dass der von Politik und Verwaltung eingeschlagene Weg in Sachen Energie- und Klimaschutz richtig ist“, so Köhler. Die Stadt wird auch künftig mit ihren Anstrengungen nicht nachlassen und ihre Potentiale ausschöpfen sowie zukünftige Maßnahmen fördern.

Informationen:
Friedrichshafen wird als eine von 24 Städten mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird am 26. November in Brüssel übergeben. Zur Übergabe wird eine kleine Delegation mit Erster Bürgermeister Stefan Köhler nach Brüssel reisen.

Bildunterschrift:
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Von links: Dr. Tillmann Stottele, Wolfgang Kübler, Erster Bürgermeister Dr. Stefan Köhler und Marga Fischer freuen sich über die Auszeichnung mit dem eea in Gold.

Link:
www.friedrichshafen.de