Konstanz versteht sich als weltoffene, liberale Stadt, die sich
für Chancengleichheit aller Menschen, die in ihr leben, einsetzt.
Unabhängig von nationaler, kultureller und ethnischer Zugehörigkeit
aber auch unabhängig von Alter, Geschlecht, Weltanschauung
und Lebensstil sollen Menschen in Konstanz gleiche
Chancen in der Gesellschaft haben.
Wir sind uns bewusst, dass es auch in Konstanz Rassismus gibt
und wollen daran arbeiten, ihm überall entgegen zu treten. Wir
setzen uns dafür ein, dass in unseren Institutionen eine Kultur
der Anerkennung gepflegt wird.
Wir erklären,
=> dass wir aktiv für ein soziales Miteinander in Konstanz und
für eine humane Stadtgesellschaft eintreten,
=> dass rassistisches Handeln und politisch oder religiös motivierte
Gewalt von uns nicht akzeptiert werden und,
=> dass es keinen Bereich in unserer Stadt gibt, in dem unser
Grundgesetz außer Kraft gesetzt werden darf.
Wir wollen in unserer Stadt in einer Atmosphäre des achtsamen
Miteinanders leben, in der gegenseitige Achtung, Respekt und
Solidarität, gegenseitige Rücksichtnahme und selbstbewusste,
freie Entfaltung wachsen können.
Wir fühlen uns verantwortlich für das Gemeinwesen unserer
Stadt. Wo immer die freiheitlichen Grundrechte und die Gemeinschaft
bedroht sind, Ausgrenzungen und Bedrohungen
von Minderheiten und Andersdenkenden geschehen, werden
wir mit Zivilcourage für Menschlichkeit und die Wahrung der
Grundrechte eintreten.
Wir achten darauf und sorgen dafür, dass in den Schulen, in der
Jugendarbeit und im Gemeinwesen unserer Stadt Strukturen
vorhanden sind, die das Zusammenleben und die freie Entfaltung
vieler verschiedener Menschen, mit unterschiedlicher Herkunft,
Heimat und Sprache, mit verschiedenem Glauben und
unterschiedlichen politischen oder sonstigen Anschauungen
fördern.
Eine an den Menschenrechten orientierte, soziale Gesellschaft
ist eine Selbstverständlichkeit! Aber sie muss jeden Tag aufs
Neue mit Leben gefüllt werden und gegen Angriffe von Nazis,
Neonazis und anderen Extremisten verteidigt werden.
Wir rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Konstanz
auf,
=> NEIN zu sagen, wenn Menschen wegen ihres Geschlechts,
ihrer Hautfarbe, ihrer ethnischen oder sozialen Herkunft,
der genetischen Merkmale, ihrer Sprache, Religion oder
Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung,
der Zughörigkeit zu einer nationalen Minderheit, der
sozialen Situation, der Geburt, einer Behinderung, des
Alters oder der sexuellen Ausrichtung beleidigt oder ausgegrenzt
werden.
Das bedeutet,
=> NEIN zu sagen, wenn z. B. Wohnungslose, Menschen, die
von Harz IV leben müssen, Behinderte, Kranke, alte Menschen,
Kinder oder Jugendliche und alle, die vermeintlich
„anders“ sind, verspottet oder diskriminiert werden.
=> NEIN zu sagen, wenn Andersdenkende, Andersgläubige
oder Menschen mit Migrationsgeschichte angefeindet werden
oder scheinbar harmlose Witze über sie gemacht werden,
und gerade auch in alltäglichen Gesprächssituationen
seine Haltung deutlich zu zeigen!
Mischen Sie sich ein, wenn andere bedroht und angegriffen
werden und setzen Sie sich dafür ein, dass Konflikte gewaltfrei
ausgetragen werden.
Helfen Sie mit, dass in Konstanz weiterhin eine Atmosphäre des
Miteinanders, der Friedfertigkeit und Vielfalt gedeihen kann.
Gemeinsam können wir viel erreichen.
Konstanz im Juli 2012
Gemeinderat und Oberbürgermeister
Links:
https://www.konstanz-fuer-fluechtlinge.de
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