Der Katamaran "Black Jack" von Ralph Schatz (YCM) hat mit Steuermann Veit Hemmeter vom Lindauer Segler-Club die 63. RUND UM gewonnen. Er querte nach 5:07:23 Stunden die Ziellinie vor Lindau. Zweiter wurde Helge Sach mit der "itelligence" vom Lübecker Yacht-Club vor Flavio Marazzi mit der Marwin. Fritz Trippolt ist mit dem Katamaran "skinfit" vor Hagnau gekentert, das Schiff ist laut Wasserschutzpolizei ein Totalschaden. Es treibt mit Lampen markiert, die Mannschaft wurde abgeborgen. Auch der "Sonnenkönig" kenterte vor der Birnau. Die Mannschaften ist wohlauf.
Die RUND UM:
Fliegende Katamarane und andere noch nie gesehene Boote
305 Boote wurden aktuell (15. Mai) zur RUND UM gemeldet. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis für Mitte Mai, 300 Meldungen sind mehr als im vergangenen Jahr zur selben Zeit,“ kommentiert Petra Guinand, die Meldechefin der RUND UM das Interesse der Segler an der größten Langstreckenregatta am Bodensee. „Am Ende rechnen wir mit 350 Schiffen.
„Und wir haben einige sehr ungewöhnliche Renner in diesem Jahr am Start“, freut sich Hubert Henzler, der Wettfahrtleiter der RUND UM auf die Teilnehmer der Regatta. „Da ist einmal die Fifty-Fifty, ein ungarischer Katamaran, 50 Fuß (15 Meter) lang, sie fährt mit zwei Masten, auf jedem Rumpf steht einer. Das ermöglicht eine leichtere Bauweise – ob das am flachen Plattensee entwickelte Konzept auch auf den Bodensee mit mehr Welle übertragen lässt, wird die RUND UM beweisen. Die Konstruktion ist jedenfalls spektakulär“.
Es gibt aber noch einen weiteren neuen Katamaran, der für spektakuläre Bilder gut sein dürfte. Das Team um den vierfachen Schweizer Olympiateilnehmer und zweifachen Vizeweltmeister im Starboot, Flavio Marazzi. Seine Neuentwicklung ist eine GC 32. „Das Schiff hat Semi-Foils“, ergänzt Andreas Ober, der erste Vorsitzende des RUND UM Veranstalters Lindauer Segler-Club. „Diese gebogenen Schwerter tauchen ins Wasser, ab einer bestimmten Geschwindigkeit heben sie den Katamaran hoch, er scheint wie auf Kufen zu schweben. Auch die ‚Marwin‘ hat ein immenses Potential“.
Es gibt aber noch weitere Segler mit Siegchancen: da ist einmal Ralph Schatz mit seiner SL33. „Wir haben die ‚Black Jack‘ optimiert“, ergänzt Veit Hemmeter vom LSC, der die ‚Black Jack‘ steuern wird. Weitere Kandidaten sind: die generalsanierte ‚Holy Smoke‘, Sieger von 2011. Dann natürlich der ‚Sonnenkönig‘, Sieger von 2010 und 2012. Dazu Fritz Trippolt vom Yachtclub Bregenz mit seiner M2, der den Bodensee auch bei Nacht in- und auswendig kennt.
„Das waren jetzt alles Katamarane“, fasst Andreas Ober zusammen. „Es gibt aber noch die ‚Wild Lady‘ von Wolfgang Palm, „er hat einen neuen Mast auf sein Schiff gestellt, dazu gab es einen neuen Segelsatz“.
Bei so vielen extremen Booten will der Lindauer Segler-Club die Sicherheitsvorschriften beibehalten. „Jeder der schnellen Katamarane braucht ein eigenes, rettungstaugliches Motorboot im Kielwasser. Das Unglück von San Franzisco hat gezeigt, dass man darauf nicht verzichten kann – und wir veranstalten eine Nachtregatta“, so Hubert Henzler als Wettfahrtleiter.
„Vor kurzem haben im Training mit der ‚Black Jack‘ einen Baumstamm gerammt“, schildert Veit Hemmeter seine Erfahrung. „Den konntest Du nicht sehen, das Schiff ist von 25 Knoten Fahrt (knapp 50 Km/h) auf 3 Knoten abrupt abgebremst. Die Sicht war null. Der Stamm wirbelte solche Mengen Wasser auf, das über uns hinwegspritzte. Ich dachte, das Schiff sei auseinanderbrochen“.
Einen Tag vor der RUND UM wird es vor dem Lindauer Segler-Club noch einen weiteren Höhenpunkt geben. „Auf’s MUSTO Speedrace um 1.000 Euro Preisgeld sind wir schon extrem gespannt“, freut sich Andreas Ober. „Es gibt eine abgesteckte 500 Meter lange Strecke – wer die mit fliegendem Start am schnellsten bewältigt, hat gewonnen. Starten darf jeder Segler, mit Ausnahme der Kitesurfer“.
„Wir sollten aber auch das GPS-Tracking nicht vergessen“, so Hubert Henzler. „Das ist in den vergangenen Jahren prima angekommen, jetzt haben wir 75 Tracker, mit denen alle schnellen Boote der Startgruppe 1 ausgerüstet werden“. Dazu gibt es noch eine kostenlose App für i-phone und Android, damit kann jeder Skipper auf freiwilliger Basis sein Smartphone zum Tracker wandeln. Im Internet unter lsc.de ist der Kurs der getrackten Boote nachverfolgbar.
„Und es gibt noch eine Besonderheit bei der RUND UM in diesem Jahr“, beschreibt Petra Guinand die Änderungen. „Die Siegerehrung wird am Sonntag im Festzelt am Hafen stattfinden. Wir sind in diesem Jahr nicht mehr in der Inselhalle, weil wir die Segler näher zu ihren Schiffen und näher ans Wasser bringen wollten“.
Auf dem Wasser wird die RUND UM in diesem Jahr wieder rechts herum fahren. Start ist am Freitag, 31. Mai 2013 um 19.30 Uhr vor Lindau. Der Kurs führt die Teilnehmer des Blauen Bandes und des Blauen Pokals nach Romanshorn, Konstanz, Überlingen und wieder nach Lindau. Das Kleine Blaue Band fährt nach Romanshorn, Konstanz und zurück nach Lindau.
Die RUND UM ist mit knapp 400 teilnehmenden Booten und 2.000 Seglern die größte Segelveranstaltung am Bodensee. Für die Regattaorganisation sind über 100 ehrenamtliche Helfer im Einsatz.
Im Anhang hier auf seechat.de gibt es das offizielle Pressefoto!
Links:
Lindauer Segler-Club e.V. - RUND UM 2013 Aktuelles
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