Ja jetzt wird es schwer. Für den Leser aber auch für mich als Verfasser. Ist doch die Frage, ob man solche Posts einfach stehen lässt und niemanden mit seinem Kommentar langweilt oder gar verärgert, oder aber ob man sich die Zeit und Mühe macht, auf ein so
präsentes Thema einfach mal seine guten „Vibes“ draufhaut. Habe mich für Letzteres entschieden. Somit komme ich zu der Frage, ob dies hier ernst gemeint ist. An Satire kaum zu übertreffen und aussagekräftig erscheinen mir die Bilder von einem Chirurgen auf Kundenakquise. Dies zaubert mir auch ein Lächeln auf die Lippen, so ganz ohne Edding und Skalpell. Herrlich. Wenn es nicht so traurig wäre... da bleibt ein Schönheitswettbewerb bei dem es nur um eines geht: Geld. Hergeben tun sich hierfür junge Frauen, symmetrisch unbestritten in absoluter „Reinheit“ und zeigen was sie an ihrer Oberfläche zu bieten haben. Verkaufsfläche sozusagen. Und nein, dumme Frauen waren gestern. Heute wollen wir die, die ausgestattet mit großen Zielen, voll investigativ ihr Studium absolvieren. Aber nebenher ein bisschen Schönsein kann nunmal nicht schaden. Und ich sage doch, denn sich als Ware zu vermarkten, macht eben etwas mit einem. Im Zirkus der Eitelkeiten und mit dem Gefühl bei den „Supportern“ angekommen zu sein, eröffnet laut Teilnehmerinnen unzählige Möglichkeiten. Darauf angesprochen wird es rar. Und wir landen wieder bei der üblichen Geldmaschine, von der leider die Teilnehmerinnen nicht profitieren und wenn dann eben nur kurz um die Maschine anzufeuern. Aber deshalb macht das ja keiner... und ja, es ist doch alles ganz anders, Erklärungsversuche vom kleinen Rädchen... Warum also nicht zum Thema Gleichberechtigung Männer ebenfalls plakativ darstellen und ihr Äußeres bewerten, sie ebenso nutzen? Wohl weil dies nicht so gut zu befeuern und auszuschlachten ist und da sich ja Sex Sales bei Männern eben nicht passend umsetzen lässt. Nach der Me2-Debatte muss man sich wirklich fragen was Frauen bereit sind von sich zu geben um „Erfolg“ zu haben und wo man wirklich ansetzen sollte um dies Gesellschaftlich zu ändern. Weiterhin unterschiedliche Löhne, nur auf Grund des Geschlechts zeigt da keine Perspektive. Und wir Frauen bekommen gerne unsere Kinder, wenn dies keine Nachteile für uns beinhaltet. Es reicht eben nicht sich aufzuregen und zu prangern, da müssen auch Lösungen her. Aber das Ertragen dieser verletzenden Veranstaltungen muss ein Ende haben. Denn hier geht es längst nicht mehr um ein ordentliches Fremdschämen. Hier hat der Spiegel der Gesellschaft Einzug gehalten und mahnt uns, zeigt auf wie wichtig Inklusion als Gegenbewegung ist und was es mit Toleranz und Vielfalt, mit Teilhabe und Anderssein auf sich hat. In diesem Sinne wünsche ich allen ihre eigene Meinung und das Erfinden dieser, um auch diese kund zu tun im Zeitalter von Facebook. Und ja, dieser Beitrag wurde von einer Frau geschrieben, die den vorgestellten Idealen widerspricht. Mit voller Sorglosigkeit und mit sich selbst im Reinen. Denn hätte Eifersucht zu diesem Beitrag motiviert, so wäre er sicher persönlicher ausgefallen. Und zu Guter Letzt: Toleranz bedeutet nicht sich alles gefallen zu lassen. Es bedeutet Raum zu Geben für alles andere, mit dem Gefühl dass man sich ebenfalls mit Toleranz begegnen kann. Ohne Ignoranz, sondern voller Interesse für die Wirklichkeit, in der wir nunmal leben.
#boycottMisswahlen
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