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Nach der Jahrhundertlawine und mehreren Winterstürmen muss die Säntisbahn ihren Betrieb schon wieder für längere Zeit einstellen – diesmal wegen des Coronavirus. Das sei «einschneidend», heisst es bei den Betreibern.
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Die harten Restriktionen des Bundesrates im Kampf gegen das Coronavirus treffen nun auch die Säntis-Schwebebahn: Sie musste den Bahnbetrieb per sofort einstellen, auch das Restaurant auf dem Gipfel bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Zwangsferien oder Kurzarbeit
«Das ist für uns sehr einschneidend», sagt Michael Wehrli, Bereichsleiter Technik bei der Säntisbahn, gegenüber FM1Today. Was mit dem Personal von Bahn und Gipfel passiert, sei noch völlig unklar. «Am Montag werden wir an einer Sitzung diskutieren, ob es jetzt Zwangsferien gibt oder wir Kurzarbeit beantragen.» Die Angestellten seien am Samstagabend in einem Gruppenchat über den eingestellten Betrieb informiert worden.
Nach der Jahrhundertlawine, die im Januar 2019 auf die Schwägalp niederdonnerte, hatte die Säntisbahn ihren Betrieb bereits fast ein halbes Jahr einstellen müssen. Auch diesen Winter konnte die Schwebebahn wegen der schweren Stürme tagelang nicht fahren. Die erneute Lahmlegung sei bitter, sagt Wehrli. Aber: «Wir müssen das so akzeptieren.»
Auch Skigebiete geschlossen
Den ganzen Samstag standen die Verantwortlichen der Säntisbahn mit den Bundesämtern für Gesundheit und Verkehr sowie dem Seilbahnen-Verband in Kontakt. «Nach der Verordnung des Bundesrates war auch vielen Skigebieten nicht klar, ob sie nun schliessen müssen.» Bundesrat Alain Berset versicherte jedoch, dass es sogar illegal sei, wenn die Skigebiete trotz Verbots von Veranstaltungen mit über 100 Personen öffnen. «Wir bezeichnen uns nicht als Skigebiet», so Wehrli. «Es ist jetzt wohl eine solidarische Massnahme, dass sämtliche Seilbahnen schliessen müssen, damit alle Diskussionen aus dem Weg geräumt sind.»
Schon am Freitag hatte die Säntisbahn in der Gondel und in den Restaurants auf dem Gipfel und auf der Schwägalp die Platzanzahl auf 45 Personen reduziert. Wehrli und sein Team hatten gehofft, so weitermachen zu können. «Eigentlich müsste man die gleiche Massnahme jetzt auch auf Postauto-Verbindungen, die zu Ausflugszielen führen, umsetzen, um konsequent zu sein.»
Dieses Jahr keine Säntisabfahrt
Der wirtschaftliche Schaden könne noch nicht beziffert werden. «Wir befinden uns sicher nicht in der Hauptsaison, aber morgen, an einem schönen Sonntag, hätten einige Leute die Säntisabfahrt machen wollen. Die fällt leider aus.»
Die Bauarbeiten auf dem Gipfel werden trotz Coronavirus weitergeführt, die Handwerker dürfen transportiert werden. Auch die Kontrollgänge auf der Wetterstation finden statt. Das Restaurant auf der Schwägalp darf mit begrenzter Platzanzahl geöffnet bleiben. «Ich hoffe, dass die Krise gut ausgestanden wird, und dass alle gesund bleiben», sagt Wehrli.
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