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Thema: Sie wollen Schwabe werden?

  
  1. #1
    Lune ist offline Admiral *
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    Standard Sie wollen Schwabe werden?

    Sie wollen Schwabe werden?
    Folgende Punkte erleichtern die Integration ungemein:
    Versuchen Sie unbedingt, die schwäbische Sprache zu verstehen.
    Wenn Sie auf der Strasse einen gelernten Schwaben nach der Uhrzeit fragen und die Antwort
    "Femfvordreifirdelneine" erhalten, dann sollten Sie wissen, dass 8:40 Uhr gemeint ist.
    Erwarten Sie von einem Schwaben nie, dass er Hochdeutsch spricht, denn er wird überzeugt sein, mit
    Ihnen bereits in bestem Hochdeutsch zu parlieren. "Feschdgemauerd in där Ärdn, schdähd die
    Form aus Lähm gebrannd", ist also die Hochdeutsche Version von Schillers Glocke aus dem Munde
    einer schwäbischen Lehrerin.
    Eine Schwabe wird Ihnen ewig böse sein, wenn Sie sein
    Hochdeutsch bemäkeln, wird doch sein latentes
    sprachliches Minderwertigkeitsgefühl angesprochen.
    Bleiben Sie auch ernst, wenn im Eifer des Gefechtes
    schwäbischer Dialekt 'verhochdeutscht' wird, zum Beispiel:
    "Warum henken Sie den Riassel so herunter?" oder
    "Gleich werd' ich narret!" oder "Täten Sie mir bitte das
    Salz romgäben?"
    Sprechen Sie nie selbst schwäbisch
    Beim Versuch schwäbisch zu schwätzen, erkennt sie ein Schwabe schon bei der ersten Silbe als
    Nichtschwaben und reagiert sehr ungehalten. Wird er doch immer denken, Sie wollen sich über ihn
    lustig machen.
    Außerdem werden Sie nie fehlerfreies Schwäbisch hinbekommen, wenn Sie nicht hier aufgewachsen
    sind. Worte wie "hälenga" (heimlich), "oagnähm" (unangenehm) oder "Olaaga" (Parkanlagen) sind
    die typischen Stolperfallen.
    Zudem "hagelt" der Nichtschwabe über latente Unlogik, wie "där Buddr" (die Butter), "heb dees môl"
    (halt das bitte fest) oder "henderschefirre denga" (verquere Gedanken).
    Nehmen Sie die Kehrwoche bitterernst.
    Bei diesem schwäbischen Ritual samstäglichen Putzwahns werden Sie von allen Nachbarn am
    Anfang argwöhnisch beäugt, wie Sie es mit dem Putzen halten. Lesen Sie die Hausordnung intensiv
    durch und fragen am besten bei den Nachbarn nach, ob es irgendwelche Besonderheiten gibt.
    Sie wandeln auf einem sehr schmalen Grat! Putzen Sie zuviel, wird es heißen "Dia wellad ons wohl
    zoiga, dass mir Dreggsäu send?", bleiben aber Flächen ungereinigt, werden sich die Nachbarn
    zuraunen "Dia miassad's buddza au no lärna!".
    Wichtig ist es vor allem, die Kehrwoche öffentlich durchzuführen, wischen Sie daher am besten die
    Treppe zu Zeiten, wenn alle das Treppenhaus benützen. Stöhnen Sie dabei leise vor sich hin,
    wirkungsvoll sind einige Wassertropfen als Schweißersatz auf der Stirne. Knallen Sie den Schrubber
    lautstark in alle Ecken, damit jeder im Hause hört, dass hier "anschdändig" gearbeitet wird.
    Stauben Sie wöchentlich sämtliche Einmachgläser, die im Keller herumstehen, ab, die leeren auch
    von innen! Ferner wird der Velourteppich nach dem Staubsaugen mit einer speziellen Bürste von den
    Streifen befreit, die die Rädchen des Staubsaugers hinterlassen haben.
    Beschäftigen Sie sich mit schwäbischem Essen
    Entdecken Sie alles, was typisch Schwäbisch gilt: "Bräza" (Brezeln), "Laugawegga"
    (Laugenbrötchen), "Roschdbrôôda" (Zwiebelrostbraten), "Lensa medd Soida ond Schbädzla"
    (Linsen mit Spätzle), Gaisburger Marsch, "Saure Nierla" (Nierchen in dunkler Sauce) und "Kuddla"
    (Kutteln).
    Sie müssen in der Lage sein, den schwäbischen Kartoffelsalat auf dem Teller mit dunkler Bratensauce
    zu verrühren und das optisch unansehnliche (aber geschmacklich tolle) Gemisch mit Genuss zu
    essen. Auch dürfen Sie Spätzle mit Kartoffelsalat nicht um den Schlaf bringen oder ein
    Zwiebelrostbraten auf Sauerkraut mit einer Maultasche.
    Lernen Sie von Suppen satt zu werden! Der Schwabe liebt Suppen und könnte sich ohne weiteres
    ausschließlich von Flädle-, Riebeles- oder Nudelsuppe ernähren.
    Trinken Sie Württemberger Rotwein, auch wenn der ihnen am Anfang sehr trocken und (manchmal)
    dünnflüssig vorkommen sollte. Der Schwabe liebt es, für seinen Wein gelobt zu werden. Sollte Ihnen
    der Wein nicht zusagen, dann jammern Sie bei jeder Gelegenheit laut darüber, dass er ja so schwer
    zu bekommen sei.
    Akzeptieren Sie die 'schwäbische Seele'
    Ein echter Schwabe wirkt immer sehr unfreundlich. Dieser raue Ton verbirgt aber nur tiefgehendere
    Gedanken und die latente Zerissenheit der schwäbischen Seele. "So isch nô au wieder" sagt der
    Schwabe und meint damit die Tatsache, dass alles zwei Seiten hat. Und weil nun der Schwabe alles
    von zwei Seiten betrachtet, dauert es einfach länger, bis er zu einer Entscheidung kommt.
    "Dia vom grossa Vaddrland dooba schwäddzad schnellr als miir dengad.": viel vorschnelles
    Wortgetöse ist dem Schwaben ein Gräuel, er spart halt gerne, auch an Worten. "Hobbla", ersetzt
    daher vollkommen den Satz "Oh, tut mir sehr leid. Ich bitte vielmals um Entschuldigung für mein
    Versehen."
    Legen Sie einen schwäbischen Garten an.
    Vor dem Haus eine öde Rasenfläche, die laufend auf 3-Tagebart- Höhe gehalten wird, umrahmt von
    einer noch öderen Ligusterhecke hinter einem dunkelbraun gestrichenen Jägerzaun. Die Hecke wird
    einmal wöchentlich gestutzt.
    Einziger Schmuck ist ein Gartenzwerg (Hochzeitsgeschenk vom Onkel) oder ein kitschiges Bambi
    (Hauptgewinn auf dem Wasen)
    Hinter dem Haus wird kein Blumenschnickschnack angepflanzt, sondern echte schwäbische
    Nutzpflanzen: Breschdlinge (Erdbeeren), Gogommerle (Gurken), Grombiera (Kartoffeln) oder
    Treibla (Johannisbeeren).
    Alle verwertbaren Gartenerzeugnisse werden für schlechte Zeiten und/oder kommende Generationen
    aufbewahrt, also alles Obst wird zu "Gsälz" (Marmelade) oder Saft verarbeitet, das Gemüse
    eingeweckt (eigmacht) oder einlagert.
    Sollte wirklich ein Krieg drohen, wird Ihre Familie zu den ersten Kriegstoten gehören, einzig und allein
    durch den Genuss der selbsteingemachten (und dann abgelaufenen) Konserven.
    Lernen Sie Geiz und Sparsamkeit zu unterscheiden.
    Der Schwabe sucht stets den materiellen Besitz, ohne davon aber zuviel
    Aufhebens zu machen.
    Wenn Sie also gerade ein "Häusle" für 1,5 Millionen Märker hingestellt haben, dann
    sollten Sie überall herumerzählen, dass Sie noch immer den Esstisch aus Ihrer
    Studentenbude benutzen. (Ob Sie darauf im Keller Holz streichen, interessiert in
    diesem Zusammenhang niemanden!)
    Werfen Sie grundsätzlich nichts weg, was später noch einmal von Gebrauch sein
    kann (oder auch nicht). Ein echter Schwabe würde z.B. nie String-Tangas kaufen,
    weil er weiß, dass nur aus dem klassischen Feinripp-Modell nach 10jähriger
    Benutzung die besten Putzlumpen entstehen.
    Relativieren Sie Finanzielles wie ein Schwabe:
    • "Mir warrad a bissle am Meer" (Wir waren 4 Wochen mit einer gecharterten Jacht in der Südsee),
    • "Dia Kärra brauchad emmr wenigr" (Ich habe mit gerade wieder eine neue S-Klasse bestellt),
    • "Hennd Sia au dees vom neia Margd g'läsa?" (Mein Aktienbesitz hat sich gerade in Luft aufgelöst)
    A baar Vokabla
    Deutsch Schwäbisch
    Aber ja! Ha freile!
    Ach was! Awwa
    Da schaust du, was? Gell, do gloddsch!
    Das geschieht ihm gerade recht! Des vrgonn i am!
    Guten Tag! Griaß Godd!
    Auf Wiedersehen Adee (Adele)
    Wie ist ihr Name? Wia hoissad se glei?
    Guten Appetit En Guada
    Großen Durst haben vrdurschda
    Feuerwehrhaus Schbriddzahaus
    Heben, anheben lubbfa
    Arbeiten schaffa
    Pinkeln bronza
    Reden schwätza
    Ich spreche kein Schwäbisch I kah koi Schwääbisch
    Ja ja, jo, haja
    Nein noi, nai, hanoi
    Tätest du, würdest du däätsch
    Das ist... des isch...
    Verflixt! Haidenai!
    Ein Zugereister A Reigschmeggder
    Eine Naschkatze a Schleggiche
    Straßenfest Hocketse
    So jetzt sodele, etzetle
    Imbis Veschbr
    Etwas ebbes
    Herab, herunter raa
    Herauf ruff
    Hin noh
    Heinein nai
    Dachboden Behne
    Brötchen Wegga
    Schwäbisches Gschwätz
    Deutsch Schwäbisch
    Arbeit bleibt halt Arbeit Schaffa isch hald a Gschäft
    Da muss ein Fachmann ran Do miassat Bäggr komma ond koi Bräddzla
    Der ist zu allem zu blöde Der isch z’domm zom a Loch en Schnai bronza
    Durchfall Do hots Fiedele sBronza g’lernt
    Kleinvieh macht auch Mist Viel Drobbfa geand au en Bach
    Lass mich mal ran No koin Domma an Deiggsl
    Man bleibt, was man ist Wer als Ochs gebora isch, schdirbd net als Nachtigall
    Ich mag dich Magscht du mi au, em Fall dass i di mega dät
    Sich gierig auf etwas stürzen Dranei fahra wie d’Gosch uff d’Äbbflbuddza
    Wenn das Wörtchen wenn nicht wär Wenn dr Hond edd gschissa hett, denn hetn dr Has
    verwischd
    Gedichdle
    D´Kehrwoch
    Wer hodden do scho wieder sein Dregg nohgschmissa ?
    Iberall vergnergelde Babbierla, Ziggareddaschachdla
    ond a Haufa andrs Zeigs fahrd rom!
    Jetz mache no a Schild noh,
    ersch hanne kehrt ond jetzt siehts scho wieder so aus!
    Ond merg dr, wemmer sei Sach saubr budzt
    na hebds hald au lang.
    Wegg mid dem Bubabberlesglombb schdad warda bis am
    Samschdag.
    Au noi, dees hebad mr abr uff, on dees brauched mr noh.
    Au dr Pfennig ehra, schnell uff d Schbarkass draga!
    Wenn se au Böga schbugged,
    doh isch jo viel schneller als mr denga kenna hot, dr ganze Kandel
    gschafft gwä.
    Ob der neie Miadr dord drieba au saubr kehrt ?
    Mid deem muaß i jetzt noh glei dr Drebbadienschd regla!
    Komm Fiffi, jetzt isch gschafft, bald kommd dr Frihjohrsbutz.
    D Allerledschde
    Nach einem ausgiebigen Trinkgelage steht in Tübingen ein Student schwankend auf der
    Neckarbrücke, würgt und übergibt sich. Ein zufällig vorbeikommender Einheimischer meint: "So isch's
    reacht Schtudentle, no s'********* g'schont.."
    In diesem Sinne: Adee, war schee!

  2. #2
    Avatar von thedent
    thedent ist offline Großadmiral
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    isch waaas ja net ob isch als alder hesse des so hingrisch

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