Beklagte 2010 - Renate Elly Künast:
Nach Joschka Fischer ist Renate Elly Künast die zweite grüne Politikerin, die sich vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken verantworten muss. Einsichtig genug scheint sie ja zu sein. Auf die Frage, ob sie lieber als Mann geboren wäre, antwortete sie: "Mhh, .. . Frau sein ist viel schöner. So ein Männerleben ist doch auch verdammt anstrengend." Das kann das Hohe Kollegium nur leidvoll bestätigen.
Renate Künast wurde am 15. Dezember 1955 in Recklinghausen/NRW geboren. Sie studierte Sozialarbeit an der Fachhochschule in Düsseldorf. Von 1977 bis 1979 arbeitete sie als Sozialarbeiterin in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel, speziell mit Drogenabhängigen. Später studierte sie Jura und schloss das Studium 1985 mit dem zweiten Staatsexamen ab. Sie ist Rechtsanwältin.
Der Westberliner Alternativen Liste trat sie 1979 bei und hat seitdem in verschiedenen Funktionen für die Partei gearbeitet. Während der rot/grünen Koalition in Berlin in den Jahren 1989/90 war sie Fraktionsvorsitzende. Nach dem Ende des rot/grünen Senats arbeitete sie weiter als Abgeordnete in der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, bis 1993 und 1998 bis 2000 als deren Vorsitzende, dazwischen als rechtspolitische Sprecherin. Renate Künast war von Juni 2000 bis März 2001 Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Sie war von Januar 2001 bis zum 4. Oktober 2005 Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Seit dem 18. Oktober 2005 ist sie Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Narrengericht 2010:
Am Schmotzigen Dunschtig wird in Stockach ab 17.00 Uhr vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken gegen Renate Künast verhandelt. Auch in diesem Jahr haben sich wieder zahlreiche Politiker und Amtsträger durch ihre Verfehlungen dem Gericht quasi aufgedrängt. Aber Renate Elly Künast von den Grünen hat sich durchgesetzt. Die Verhandlung findet in der Jahnhalle statt - Einlass ist ab 16.00 Uhr. Das SWR-Fernsehen überträgt ab 20.15 Uhr eine Zusammenfassung der Verhandlung.
Jahr für Jahr gelingt es dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken, einen hochkarätigen Beklagten vor das Narrengericht zu zitieren. Gemäß dem Privileg, das Kuony von Stocken im Jahre 1351 erlangte, wird in jedem Jahr ein Narrengericht abgehalten. Bundeskanzlerin Angela Merkel, Neu-Außenminister Guido Westerwelle, Ministerpräsident Günther Oettinger und Finanzminister Willi Stächele stehen nach wie vor im politischen Rampenlicht wie beispielsweise Andrea Nahles oder der Saarländer Peter Müller.
Oettinger, Merkel, Strauß, Nahles, Merz, Fischer, Beck, von Ungern-Sternberg, Biedenkopf, Westerwelle, Vogel, Müller, Jung, Stächele, ...
Fast alle wurden als reuige Sünder zu empfindlichen Weinstrafen von bis zu 3 Eimern Wein - österreichischen Maßes - verurteilt. Ein Eimer bemisst immerhin 60 Liter. Nur einem Beklagten gelang es auf Milde zu treffen. Bis heute gilt der Freispruch von Peter Müller als eine umstrittene Entscheidung - im Nachhinein auch als krasses Fehlurteil. Im Anschluss erhalten zumindest die männlichen Beklagten den traditionellen Laufnarrenschlag. Beklagte wie Annette Schavan oder Angela Merkel mussten auf den Schlag verzichten, denn das Privileg von 1351 beschreibt eigentlich die Aufnahme in das mittelalterliche Bürgerrecht. Das stand damals eben nur männlichen Personen zu, und bei dieser Tradition bleibt es im närrischen Stockach. An der Schuld und an der Strafe für die beklagten Damen änderte das jedoch nichts.
Links:
Narrengericht Stockach
Renate Künast - Wikipedia
Renate Künast - Homepage
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bundespartei
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