Illegaler Handel mit Hundewelpen
"ZDFzoom" über skrupellose Händler und korrupte Tierärzte
Rund 5,4 Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten. Längst sind die Vierbeiner nicht nur willkommene Familienmitglieder, sondern für viele auch Statussymbole. Aber nicht alle können sich einen teuren Rassehund leisten. Wie die große Nachfrage nach billigen Hundewelpen bedient wird, zeigt "ZDFzoom" in der Sendung "Das illegale Geschäft mit Hundebabys" am Mittwoch, 11. Januar 2012, 22.45 Uhr.
Reporterin Utta Seidenspinner trifft in ihrem Film auf geprellte Hundebesitzer, hilflose Amtstierärzte und polnische Züchter. Sie heftet sich an die Fersen skrupelloser Händler und korrupter Tierärzte und zeigt, wie sich Hundeliebhaber vor Fehlkäufen schützen können.
"Illegalen Welpenhandel gibt es überall in Deutschland. Tierärzte und Händler stecken oft unter einer Decke, sie verwandeln kranke polnische Mischlinge in Rassehunde. Und juristisch kommen wir kaum dagegen an", sagt Staatsanwalt Hans-Jürgen Neufang. Er muss es wissen: Seit Jahren versucht er vergeblich, Hundehändlern den Prozess zu machen.
Durch die Öffnung der EU in Richtung Osten ist der Handel mit Hundewelpen unkontrollierbar geworden. Die in Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien geltenden Tierschutzgesetze werden oft schlicht missachtet. So genannte "Vermehrer" produzieren dort Hunde wie am Fließband. Die Tiere leben in Kot und Schmutz, sie werden weder artgerecht gehalten noch ausreichend medizinisch versorgt. Schicke Moderassen wie West Highland Terrier, Möpse oder Chihuahuas kosten so im Schnitt nur ein Zehntel dessen, was ein deutscher Züchter verlangt. Tausende dieser Hunde kommen jedes Jahr nach Deutschland, ohne Papiere, ohne Impfungen, krank. "Das ist ein Riesengeschäft, dahinter steckt hohe kriminelle Energie mit fast mafiösen Strukturen", klagt eine Amtstierärztin.
Quelle:
www.zdf.de
Lesezeichen