In Riedlingen trafen sich drei Tage lang Künstler der oberschwäbischen Kleinkunst.
Auf Initiative des Mundart-Grandseigneurs der Szene Hugo Breitschmid sowie Bernhard (Barny) Bitterwolf und Alexander Speiser gaben mehrere Mundart-Künstler Ihre Programme zum Besten. Am Freitagabend begeisterten die "Hauptkerle.Ltd." das Publikum auf der Bühne im Lichtspielhaus mit einem über zwei Stunden dauernden Auftritt. In schnellem Wechsel der Bekleidung und Perücken verwandelten sich Jörg (Wegges) Weggenmann und Werner (Wanni) Zell vom Polizisten zum Supermarktleiter und Kunde von "BRUTTO" oder Sanitärfachmann und Bauherr.
Nichts wurde ausgelassen, was den Schwaben und seine Mentalität betrifft. Facettenreich wurde alles "durch den Kakao gezogen".
Auch am zweiten Abend waren hochkarätige Vertreter der schwäbischen Sprache vertreten. So trug Hugo Breitschmid einige seiner Gedichte vor, Barny Bitterwolf brachte neben seinem "schwäbischen Geschwätz" auch einiges musikalisch zu Gehör.
Friedel Kehrer begeisterte mit ihren schwäbischen Liedern und der ehemalige Finanzminister Guido Wolf wagte den Vergleich von Badenern und Schwaben. Gemeinsam mit Günther Bretzel trat Ingrid Koch auf. Während er sich mit Gesang und Gitarre der Musik widmete machte sie sich Gedanken zum schwäbischen Kartoffelsalat.
Die Vormittagsveranstaltung am Sonntag gestalteten dann einige bereits aufgetretene
Künstler musikalisch unterstützt von den Musikern von "HeiliXblechle" und den "Alphornschwoba". Extra angereist waren nicht nur einige Fans der Künstler, sondern auch Hillus Herdropfa und das Kabarett-Trio "WaDaWidd" mit Dietmar Steimer, Norbert Schlager und Joachim Knoll. Letzteres hat sich der schwäbischen Kleinkunst –Vielosophie (klugscheissa, verkuddla, verkata, batscha, tratscha, jomra, maulaffa-feula, ond bruddla. Vordergründig bis hendr****ig äba) verschrieben. WaDaWidd“ ist leicht verdaulicher schwäbischer Duranand, untermalt mit Weltmusik.
Zu "Hillus Herzdropfa" braucht ma wohl net meh sage...
Um dem Publikumsansturm gerecht zu werden- die Abendveranstaltungen waren ausverkauft- fuhr man am Sonntag zweigleisig und so konnten die Künstler zusätzlich und zeitversetzt, auch auf der Bühne vor dem Lichtspielhaus, nochmals ihr Können zum Besten geben. Das 1.Mundart-Feschtival in Riedlingen wurde von allen als gelungen und besonders aufgenommen und bezeichnet. Somit ist davon auszugehen, dass ein zweites folgen wird.
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