Deutsche Werften mit Geschäftsverlauf zufrieden – Exportgeschäft auf hohem Niveau – starker Umsatzzuwachs bei Schweizerischen Bootsbauern – Verband der Bodenseewerften optimistisch
Friedrichshafen – „Die maritime Wirtschaft ist mit großem Optimismus in die Wassersportsaison 2008 gestartet. Für die deutschen Segel- und Motorbootwerften haben sich diese Erwartungen erfüllt“, stellt Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft (BVWW) am Dienstag im Branchengespräch auf der INTERBOOT fest. Auch die Schweizer Bootsbranche kann auf ein erfolgreiches Jahr 2008 zurück blicken: „Der Umsatz der Wassersportbranche stieg um 32 Prozent auf 265 Millionen Franken“, berichtet David Clavadetscher, Geschäftsführer des Schweizerischen Bootbauer-Verbandes. Auch der Umsatz der Bodenseewerften in Baden-Württemberg bewegt sich laut Geschäftsführer Clemens Meichle auf sehr hohem Niveau.
Der Auftragsbestand der deutschen Hersteller im Exportgeschäft ist nach Aussage des BVWW im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 44,4 Prozent auf 332 Millionen Euro gestiegen. Damit hat die Bootsbranche ihre starke Position auf den Auslandsmärkten weiter gefestigt. Die Nachfrage nach neuen Yachten ist hingegen mit der abflachenden allgemeinen Konjunktur auf dem deutschen Markt abgekühlt. Besonders die Anbieter von Mittelklassebooten sind von den Umsatzrückgängen betroffen. Insgesamt wurden nach Angaben des BVWW rund 3,3 Prozent weniger Motor- und Segelyachten importiert. Der Importwert sank auf 121 Millionen Euro.
Während die Neubootkäufe zurückgestellt werden, investieren die Bootseigner verstärkt in ihre Freizeityachten. „Die Unternehmen, die sich auf Wartung und Service spezialisiert haben, sind weiterhin hervorragend ausgelastet“, berichtet Jürgen Tracht. „80,6 Prozent dieser Unternehmen beurteilen das Geschäftsjahr 2008 gleich gut oder besser als das Vorjahr.“
Die mittelfristigen Konjunkturaussichten für den deutschen Markt werden zurückhaltender als im Vorjahr beurteilt. Die befragten BVWW-Unternehmen rechnen für die kommende Wassersportsaison mit Umsätzen auf dem Vorjahresniveau, 56,2 Prozent (Vorjahr: 83,5 Prozent) glauben an gleich gute oder bessere Geschäfte in den kommenden Jahren.
Verband der Bodenseewerften optimistisch
Clemens Meichle, seit Februar 2008 neuer Geschäftsführer des Verbandes der Bodenseewerften in Baden-Württemberg, blickt optimistisch in die Zukunft: „Da sehr viele Spezialisten zu unseren Verbandsmitgliedern gehören, sind wir relativ unabhängig von der Konjunktur. Unser Umsatz liegt jährlich bei rund 20 Millionen Euro und diesen erwarten wir auch wieder für nächstes Jahr.“ Mit 32 Mitgliedsunternehmen ist der Verband am baden-württembergischen Ufer ein Netzwerk von renommierten Wassersportfirmen, die sich auf fachmännische Beratung, Serviceleistungen und die traditionelle Bootsbaukunst aber auch auf die Herstellung sportlicher Kunststoffschiffe spezialisiert haben.
Schweizer Bootsbranche auf Erfolgskurs
David Clavadetscher, Geschäftsführer des Schweizerischen Bootbauer-Verbandes, berichtet von einem erfolgreichen Jahr für die Bootsbranche des Nachbarlandes: „Wir haben wirklich gute Laune: Vor allem im Handel mit Segel- und Motorbooten zeichnet sich ein hohes Wachstum ab. Insbesondere die Zulassung der EU-Motoren in der Schweiz hat zu einer Verbesserung im Markt geführt.“
Bildunterschrift:
Zufriedene Gesichter beim Pressegespräch über die Wassersportbranche auf der INTERBOOT. Auf dem Bild von links nach rechts: Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft, Köln, David Clavadetscher, Geschäftsführer des Schweizerischen Bootbauer-Verbandes, Zofingen, Schweiz, Clemens Meichle, Geschäftsführer des Verbandes der Bodenseewerften in Baden-Württemberg und Geschäftsführer von Ultramarin, Meichle + Mohr Marina in Kressbronn-Gohren und Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen
Quelle: Presse - Interboot - 2008
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