Geschichte des Schlittenhunderennens in Todtmoos - über 30 Jahre Schlittenhundesport im Schwarzwald
Die Geburtsstunde des Schlittenhundesports in Deutschland schlug am 3. Februar 1973 in Bad Sooden-Allendorf. Genau 16 Musher gingen an diesem Wochenende an den Start, bestaunt und belächelt von noch wenigen Zuschauern. Niemand dachte zu diesem Zeitpunkt daran, welchen Boom dieses Rennen in den Jahren danach auslösen sollte. Und keiner wußte, welche große Rolle die Gemeinde Todtmoos in dieser Sportart einmal spielen sollte.
Blieb auch das zweite Rennen 1974 in Bad Sooden-Allendorf noch ohne ausländische Beteiligung, ändert sich dies bereits 1975, als sich Todtmoos in die Reihe der Veranstaltungsorte einschaltete. Beim ersten internationalen Schlittenhunderennen im Januar 1975 gingen 25 Gespanne aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden an den Start.
Die Schlittenhunderennen in Todtmoos wurden als Internationale Deutsche Meisterschaft zu einer festen Einrichtung. Jedes Jahr, immer am letzten Januarwochenende, gaben sich die Musher mit Ihren Hunden hier ein Stelldichein. Die Teilnehmerzahl stieg von Jahr zu Jahr. 1976 kämpften bereits 48 Gespanne um Meisterehren.
1977 wurde die Internationale Deutsche Meisterschaft nicht mehr bei einem Rennen ausgetragen, sondern als Punktemeisterschaft an drei Orten: Winterberg/Sauerland, Splügen/Schweiz und der Endlauf in Todtmoos/Schwarzwald. Zu diesem Zeitpunkt gingen bereits 84 Gespanne an den Start, unter anderem auch aus Dänemark und den USA.
Einen noch größeren Aufschwung nahm der Schlittenhundesport 1978. Bad Wiessee kam als neuer Rennort dazu, und es starteten erstmals auch Gespanne aus Österreich, Finnland und Frankreich. Beim Endlauf in Todtmoos waren 115 Gespanne dabei, die von 13 000 Zuschauern angefeuert wurden.
Als Höhepunkte in der Geschichte des Schlittenhunderennens in Todtmoos müssen die Europa-Meisterschaft am 23./24.02.1985 und die Schlittenhunde-Weltmeisterschaft am 25.-27. Februar 1994 hervorheben. Bei der Weltmeisterschaft 1994, im übrigen der ersten auf deutschem Boden ausgetragenen Weltmeisterschaft, erzielte Todtmoos eine Rekord-Zuschauerzahl mit 40 000 Zuschauern. Auch die Weltmeisterschaft von 2003 war ein voller Erfolg: 329 Musher aus 21 Nationen spannten ca. 2.500 Hunde vor ihre Schlitten.
Auch heute hat der Schlittenhundesport nichts an Beliebtheit eingebüßt, eher im Gegenteil. Jedes Jahr zieht es wieder Hunderte von Mushern mit Tausenden von Hunden nach Todtmoos, um - angefeuert von vielen Tausend Zuschauern - die Rennen auszutragen.
Lesezeichen